Exodus 33

Datum: 19.10.2002 Stelle: 2. Mose 33:11-18 Kontext: Das Volk Israel hatte sich das goldene Kalb als Götzen gemacht, während Mose auf dem Berg Sinai die beiden Gesetzestafeln zum erstenmal empfing (2.Mo.32). Der HERR sprach deshalb zu Mose auf dem Sinai von »deinem Volk« (2.Mo.32,7) und wollte es vernichten (2.Mo.32,9-10). Mose jedoch flehte zu Gott für das Volk, so dass Gott das Unheil gereute, das ER SEINEM Volk antun wollte (2.Mo.32,11-14). Hier nun erinnert Mose Gott daran, dass Israel ja SEIN Volk und nicht Moses Volk ist (2.Mo.33,13)! Nachdem Israel sich das goldene Kalb gemacht hatte, hatte der HERR Mose befohlen, das Volk ins verheißene Land zu bringen (2.Mo.33,1), worauf Mose sich hier bezieht (2.Mo.33,12). Auch hatte er gesagt, nur einen Engel mitzusenden »Denn ich werde nicht in deiner Mitte hinaufziehen - du bist nämlich ein halsstarriges Volk, damit ich dich nicht auf dem Wege vernichte.« (2.Mo.33,3). Darauf bezieht sich Mose hier, als er sagt: »du hast mich nicht erkennen lassen, wen du mit mir senden willst« (2.Mo.33,12). Und dann bittet Mose Gott darum, doch selbst mitzuziehen, und der HERR erfüllt diese Bitte (2.Mo.33,15-17)! Dass Mose diese Bitte so kurz nach der Geschichte mit dem goldenen Kalb zu stellen wagt, noch mehr, dass Gott sie jetzt erhört, bekommt durch diesen Kontext besonderes Gewicht! Mose hatte eine sehr enge Beziehung zu Gott - er wird von Gott als Freund behandelt (2.Mo.33,11), ebenso wie Abraham (Jak.2,23). Das erklärt, warum Mose hier derart freimütig mit Gott reden kann, und warum Gott Mose nicht für dreist hält, sondern seine Bitten soweit erfüllt, wie ER es verantworten kann (2.Mo.33,19-20). Gott hatte Mose eine sehr große Aufgabe und Verantwortung gegeben, nämlich das Volk Israel in das verheißene Land zu bringen (2.Mo.33,12). In dieser Situation bittet Mose seinen Gott im Wesentlichen: »Sei mir ganz nahe, gehe Du mit uns, führe Du!«. Das sollte uns Vorbild sein in unseren Aufgaben und unter Verantwortung, bes. in Gottes Reich. Datum: 19.10.2002 Stelle: 2. Mose 33:19 Der HERR sagt zu Mose: »und wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich« (2.Mo.33,19), auch übersetzbar als »und wem ich gnädig sein werde, dem werde ich gnädig sein, und wessen ich mich erbarmen werde, dessen werde ich mich erbarmen«. Paulus legt diesen Vers im NT für uns aus: ob ein Mensch Gnade von Gott empfängt, hängt nicht vom Willen oder der Anstrengung des Menschen ab, sondern vom freien Willen Gottes (Röm.9,15-16). Es ist sicher richtig, hinzuzufügen: weil eben kein Mensch Gottes Erbarmen verdient hat, sondern nur Gotts Zorn, muss das Erbarmen Gottes derart unbegründet sein. Das will Gott auch Mose hier sagen: Mose soll nicht meinen, er habe die große Gnade, Gottes Herrlichkeit sehen zu dürfen, verdient, sondern soll sie als unverdientes Geschenk betrachten. Paulus sagt deutlich, dass Christen solche sind, denen sich Gott ohne Grund erbarmt hat (Röm.9,23-24), entsprechend SEINEM souveränen Willen (Röm.8,20-21) - besonders die Heiden, die nicht einmal Gnade von Gott gesucht hatten und nun SEINE Gnade empfangen haben (Röm.9,30). Von Israel dagegen sagt er, dass es Gottes Gnade durch Gesetzeswerke erlangen wollte (Röm.9,32) und sie deshalb nicht empfing (Röm.9,31). Das ist ein Beispiel dafür, dass man Gottes Gnade nicht durch eigene Leistung erlangen kann (Röm.9,15; 3,27), sondern sie einfach als Geschenk annehmen muss, wenn Gott sie anbietet. Gott bietet SEINE Gnade der Errettung heute jedem Menschen an (1.Tim.2,4; Röm.3,28-29)! Gott hat es so eingerichtet, dass man SEINE Gnade (z.B. Errettung) nur annehmen, aber nie verdienen kann!
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